So gelingen dir brillante Mondfotos
Fotografieren lernen | 07. Dezember 2022
Den Mond zu fotografieren klingt so banal und einfach, dass man sich meist erst Gedanken darüber macht, wenn es bereits zu spät ist: Nämlich dann, wenn man mit seiner Kamera um 24 Uhr draußen steht und es irgendwie nicht so richtig klappen will. Zumindest ging es mir so beim ersten Mal.

In 3 Schritten zum perfekten Mondfoto
1. Die richtige Brennweite
Wenn du versuchst mit einem Weitwinkel- oder einem Standardobjektiv den Mond zu fotografieren, wird er auf dem Foto nur als kleine, leuchtende Kugel zu erkennen sein - völlig egal, welche Belichtungseinstellungen du an deiner Kamera wählst. Der Mond ist dann einfach zu klein, damit die Kamera ihn mitsamt seinen unzähligen Kratern darstellen kann.

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Du brauchst also deutlich mehr Brennweite, um gute Mondfotos zu schießen - Du musst näher heran. Das absolute Minimum sollten hier 500mm sein. Optimal wären 2000mm, die erreicht man aber eigentlich nur mit einem Teleskop. Wenn du mit Sony APS-C fotografierst, empfehle ich das Sony 70-350 f4.5 - 6.3 (zum Testbericht). 350mm auf APSC entsprechen ungefähr 550 mm auf Vollformat. Alternativ wäre das Sigma 150-600* oder das Sony 200-600* eine hervorragende (aber auch deutlich teurere) Wahl.

2. Die richtigen Kameraeinstellungen
Damit der Mond nicht nur ein leuchtendes Etwas, sondern auch als Mond samt seiner unzähligen Krater erkennbar ist, musst du dein Foto deutlich unterbelichten. Es ist so, als würdest du versuchen die Glühbirne einer eingeschalteten Lampe zu fotografieren.
Achte beim Fotografieren ebenfalls darauf, dass deine Verschlusszeit so kurz ist wie nur möglich. Reduziere den Lichteinfall also lieber über die Verschlusszeit, statt über die Blende, sonst wird das Foto aufgrund der Erdrotation unscharf. Anders ausgedrückt: Der Mond bewegt sich. Ist die Verschlusszeit zu lang wandert der Mond durchs Foto und wird nur als „Wischer" dargestellt.
Um zu berechnen, wie lang die Verschlusszeit maximal sein darf, nutze folgende Formel:
Für Vollformat 500 : Brennweite = maximale Belichtungszeit.
Wenn du mit APSC fotografierst, nimm statt 500 den Faktor 300.
Beispiel: Sony a6400 (APSC) 300 : 350mm (Brennweite) = 0,8 Sek. (maximale Belichtungszeit)


3. Nachbearbeitung am Computer
Die Nachbearbeitung vom Mond ist sehr einfach - hier kann man fast gar nichts falsch machen. Es darf auch gerne ein bisschen mehr Kontrast sein. Das ist nötig, um die Krater vom Mond deutlich herauszuarbeiten. Gehe also ruhig großzügig mit den Reglern um. Nutze am besten den Regler Klarheit, um einen schönen Kontrast in den Mitteltönen zu erhalten.

Tipps für die richtige Perspektive
Abschließend noch ein paar Tipps, um den Mond gezielt in Szene zu setzen.
Den reinen Vollmond zu fotografieren, ist meist am unspektakulärsten. Es ist zwar irgendwie interessant den Mond in seiner Gesamtheit mit seinen Kratern aufs Bild zu bekommen - viel spannender ist es aber, einen Sichelmond, einen Halb- oder einen Dreiviertelmond zu fotografieren. Beim Vollmond dagegen bietet sich eine Perspektive an, wenn er knapp über dem Horizont steht.
Aus der Erfahrung heraus passiert dies meist zeitgleich mit einem Sonnenauf- oder einem Sonnenuntergang. Achte mal darauf.
Eine gute App, um Fotos zu planen ist Sun Surveyor. Für Android ist sie kostenlos. Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Himmel färben und der Vollmond noch knapp über dem Horizont steht, entstehen wirklich tolle Bilder. (Siehe mein Foto von Dubrovnik)
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