Bilderrahmen kaufen - Warum echtes Glas einfach besser ist

Fotografieren lernen | 09. November 2022

Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen. Schließlich hatte ich bereits in der Ausbildung gelernt, dass Acrylfronten im Gegenlicht „wellig“ wirken. Es ist halt kein echtes Glas, sondern nur irgendwelche Chemikalien, die dann unter der Zugabe von Methanol zusammengemischt werden und im Anschluss eine transparente Scheibe ergeben. Acrylglas klingt dabei meiner Meinung nach viel zu hochwertig, denn im Grunde genommen ist es nichts anderes als Plexiglas - wie am Kaugummiautomaten. Kinder der 90er wissen was ich meine.

Jedenfalls habe ich mich, aufgrund der hervorragenden Beschreibung eines Online-Händlers (Jaja, Marketing ist wichtig), dazu hinreißen lassen drei sauteure Bilderrahmen mit Acrylglas zu bestellen.

Beim auspacken war ich zunächst angenehm überrascht: sie sind unglaublich leicht. Falls du Zuhause also Wände aus Pappmaché hast, sind Bilderrahmen mit Acrylglas wahrscheinlich das richtige für dich.

Trotz des geringen Gewichts folgte die Ernüchterung relativ schnell. Ich bestellte mein erstes Bild, rahmte es ein und hing es auf.
»Hm, sieht irgendwie total grau aus. Liegt das jetzt am Acrylglas?«, fragte ich Tanja.
»Vielleicht solltest du die Folie entfernen!?«, entgegnete Tanja selbstsicher.

Und tatsächlich. Da war eine Folie drauf. Aber unglaublich schwer zu erkennen!
Also, erstes Learning beim Bilderrahmen mit Acrylglas: Entferne die Folie! Und nutze dabei Handschuhe. So vermeidest du Fingerabdrücke. ;-)

Das erste Bild hing also und natürlich wollte ich das Projekt Wandbilder auch zu Ende bringen und bestellte mir deshalb kurzfristig die noch fehlenden Fotos. Allerdings folgte auch hier die Ernüchterung umgehend. Wie ich bereits eingangs erwähnt habe, wirkt eine Front mit Acrylglas wellig. Bei Glas passiert das nicht. Glas reflektiert das Licht zwar in der gleichen Intensität, jedoch ist es eine glatte Spiegelung und keine wellenförmige. Schau dir mal in einem Küchenstudio den Unterschied zwischen einer Küche mit Glasfront und einer Küche mit Acrylfront an. Bewege dabei deinen Kopf leicht von links nach rechts, sodass du die Reflexion des Lichts sehen kannst. Glaube mir, danach wirst du nie wieder eine Acrylfront haben wollen.

Das geringe Gewicht im Gegensatz zum Bilderrahmen mit Glaseinsatz ist meiner Meinung nach auch kein wirklicher Kaufgrund. Dann bohre ich halt zwei Löcher, setze dort jeweils einen Dübel und eine Schraube rein und hänge den Bilderrahmen daran auf. Es sei denn man hat halt Wände aus Pappmaché, dann vielleicht doch der Acrylrahmen …

Aber jetzt mal abgesehen vom Glas selbst: Der Rahmen ist schön. Sehr dezent und schwarze Rahmen mag ich sowieso. Wäre jetzt das Glas noch aus Glas, wäre ich zufrieden.
Also … wieder was gelernt! Acryl is halt einfach nix.
Und wer komplett auf eine Spiegelung verzichten möchte, der greift dann am besten zu dem etwas teureren Antireflexglas. Und wenn ich reich wäre, würde ich natürlich gleich Museumsglas kaufen. ;-) Das reduziert Spiegelungen auf sogar unter 1%.



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