7 Tipps für bessere Food-Fotos
Fotografieren lernen | 29. Mai 2022
Als ich mit dem Fotografieren begann (und ich meine jetzt nicht die Zeit, in der ich als sechsjähriger mit der Digitalkamera durch die Gegend gestolpert bin) wusste ich häufig nicht, was ich denn überhaupt fotografieren soll.
» In Deutschland gibt’s ja gar nichts, was man fotografieren kann! «
Was ich aber wusste war, dass ich Landschaften am liebsten fotografiere. Dabei geht es mir aber viel mehr um das Erlebnis, statt um die Fotos. Als ich mich entschloss, mich von nun an ernsthaft mit der Fotografie auseinander zu setzen, habe ich mir eine Lampe* mit Softbox* bestellt und zunächst mit der Food-Fotografie begonnen.
Es ist unglaublich einfach Essen zu fotografieren - davon hat man schließlich immer etwas im Haus. Und ganz nebenbei kann man sich dabei noch ausgelassen in der Küche austoben und in aller Seelenruhe neue Rezepte ausprobieren. Aber Achtung: Essen schmackhaft anzurichten ist gar nicht so einfach!
Meine Top 7 für bessere Food Fotos!
1. Bleib authentisch
Bilder wecken Emotionen, wenn sie authentisch sind - dann kann jeder mitfühlen. Du kennst sicherlich den Moment, wenn dich abends der Hunger überfällt und du in die Küche stürmst, um dir noch schnell ein Nutellabrot zu schmieren bevor der Film beginnt. Ordnung bleibt da außen vor, Brotkrümel liegen auf dem Tisch und das Messer ist schokoladenbraun verschmiert. Zeige das auf deinem Foto!


2. Weniger ist meistens mehr
Auf Instagram sehe ich manchmal Fotos auf denen 100 Orangenscheiben nebeneinander liegen. Sieht zwar irgendwie cool aus, aber häufig weiß ich gar nicht worauf ich denn nun achten soll und scrolle einfach weiter. Mir ist da einfach zu viel Hektik im Bild. Besser klappt es, wenn sich der Betrachter nur auf eine Sache konzentrieren muss. Rücke also dein Food-Model in den Fokus und isoliere es!

4. Nutze verschiedene Hinter- und Untergründe
Hinter- und Untergrund sind mindestens genauso wichtig wie das Food-Model selbst. Durch eine geschickte Wahl kannst du dem Foto so eine bestimmte Stimmung verleihen. Dies kann beispielsweise ein warmer Holzuntergrund oder eine kühle, betonfarbene Platte sein (Folien funktionieren natürlich auch).


5. Nutze Requisiten
Requisiten wirken Wunder - besonders in Kombination mit Essen. Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Das oben gezeigte Bild könnte also einfach ein Brownie sein. Oder es könnte eine kleine Aufmerksamkeit für den Partner sein, der gerade von der Arbeit kommt. Durch die Herzen und den Aufsteller im Hintergrund transportiert das Foto eine eindeutige Botschaft!
6. Die richtige Komposition
Egal, wie hübsch dein Model ist … wenn der Bildaufbau nicht gelingt, wirkt das Foto nicht. Mit der richtigen Komposition können sogar langweilige Motive äußerst spannend wirken. Wenn du deine Models in einem Dreieck anordnest, sieht das meistens gut aus. Auch eine S-Kurve oder das bilden einer Diagonale erscheint auf einem Foto oftmals äußerst stimmig. Bei einzelnen Food-Models eignet sich auch eine zentrale Position sehr gut - dadurch entsteht Ruhe. Außerdem machen sich Anschnitte sehr gut.


7. Die richtige Perspektive
Alles eine Frage der Perspektive! So schaut’s aus.
Für mich haben sich in der Food-Fotografie drei Perspektiven ergeben: Auf Augenhöhe, die 45-Grad-Perspektive und die Vogelperspektive. Jede Perspektive eignet sich für das eine Food-Model besser als für das andere.
Die Augenhöhe-Perspektive eignet sich generell gut für hohe Models. Besonders bei Getränken wie dem oben gezeigten Kakao wirkt diese Perspektive besonders toll.
Die 45-Grad-Perspektive dagegen eignet sich besser, um Tiefe darzustellen - wie bei dem oben gezeigten Brownie oder dieser leckeren Pasta.
Und meine Lieblingsperspektive - die Vogelperspektive - geht fast immer! Es sieht einfach (fast) immer gut aus. Das Gericht kommt komplett zur Geltung und Requisiten und deren Formen ebenfalls.
Besonders passend ist sie aber für flache Gerichte wie Suppen, Pfannengerichte oder halt diese Waffel hier.


Inspiriert hat mich Corinna Gissemann mit ihrem Buch Moody Food-Fotografie*. Ein wunderbares Buch, um zu lernen Essen attraktiv in Szene zu setzen und dann zu fotografieren.
Für Anfänger, die sich erst noch mit dem technischen Teil der Kamera auseinander setzen müssen, empfehle ich den Vorgänger Food-Fotografie: Leckere Bildrezepte für Einsteiger*.
Und wie immer gilt: Nicht gleich die Lust verlieren! Wenn etwas beim ersten Mal nicht gleich klappt, muss man es halt nochmal machen. ;-)
Also, viel Spaß beim Nachmachen!
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